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Ernährung beim Lipödem: Darauf sollten Sie achten

Zusätzlich zur Behandlung können Sie auch durch die Ernährung bei einem Lipödem die Lebensqualität verbessern. Wir haben für Sie zusammengestellt, welche Ernährungsformen für Frauen mit Lipödem besonders geeignet sind und worauf Sie bei der Ernährung achten sollten.

Wann ist eine Gewichtsreduktion sinnvoll?

Übergewicht und Lipödem sind eine schlechte Kombination. Übergewicht kann die Schmerzen und Spannungsgefühle, die das Lipödem hervorruft, verschlimmern. Die zusätzlichen Fettpolster durch das Übergewicht belasten das Gewebe zusätzlich und können zu vermehrten Wassereinlagerungen (Ödemen) führen.

Bei Frauen mit Übergewicht kann eine Diät zur Gewichtsreduktion, so zeigen Studien, die Lebensqualität mit Lipödem deutlich verbessern und Schmerzen verringern. Hier hat sich vor allem eine kohlenhydratarme Reduktionsdiät bewährt (1). Wir stellen Ihnen unten vier geeignete Ernährungsformen genauer vor.

Auch Bewegung kann in Kombination mit der Ernährungsumstellung dazu beitragen, die Lymphdrainage zu verbessern und Entzündungen zu reduzieren (2). Ideal sind Bewegungsarten wie Schwimmen, Aqua-Fitness oder ein angepasstes Krafttraining.

Welche Ernährung beim Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Störung der Fettverteilung. Die Ernährung kann die vermehrten Fetteinlagerungen, die meist vor allem an den Beinen oder zusätzlich auch an den Armen erfolgt, leider kaum beeinflussen.

Allerdings hat die Ernährung beim Lipödem Einfluss auf die Symptome. Sie kann den Lymphabfluss verbessern und Entzündungen reduzieren, was beides zur Reduktion von Schmerzen beitragen kann, was die Lebensqualität merklich steigert.

Entzündungshemmende Ernährung beim Lipödem

Entzündungen verstärken die Schmerzen und Symptome des Lipödems, da sie das betroffene Fettgewebe weiter reizen und Schwellungen erhöhen.

Die Ernährung kann diese Entzündungen zumindest teilweise hemmen. Dies geschieht durch den Verzehr vieler entzündungshemmender Zutaten (zum Beispiel Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien sind) sowie durch die Reduzierung entzündungsfördernder Lebensmittel (wie Zucker und gesättigte Fette).

Unten stellen wir geeignete Ernährungsformen vor.

Blutzucker stabil halten

Beim Lipödem kann es hilfreich sein, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und einen starken Anstieg des Blutzuckers, der zu einem ebenfalls starken Insulinanstieg führt, zu vermeiden. So wird auch einer Insulinresistenz vorgebeugt.

Eine Ernährung, die den Blutzucker stabil hält, kann Folgendes bewirken:

  • Reduktion von Entzündungen: Durch die Vermeidung von Blutzuckerspitzen und Insulinresistenz werden Entzündungsprozesse im Körper gemindert.
  • Gewichtskontrolle: Stabilere Blutzuckerspiegel helfen, Heißhungerattacken zu vermeiden, was die Gewichtskontrolle erleichtert.
  • Verbesserung des gesamten Stoffwechsels: Ein stabiler Blutzuckerspiegel unterstützt die allgemeine Stoffwechselgesundheit, was in der Ernährung beim Lipödem besonders wichtig ist. Da alle Stoffwechselvorgänge eng miteinander vernetzt sind, werden beispielsweise auch der Fettstoffwechsel und hormonelle Stoffwechsel stabilisiert.
  • Reduktion von Wassereinlagerungen: Ein stabiler Blutzuckerspiegel kann helfen, Wassereinlagerungen zu reduzieren, da hohe Insulinspiegel die Natrium- und Wasserretention fördern. Das heißt, das Insulin führt dazu, dass mehr Wasser und Natrium im Körpergewebe zurückgehalten werden.

Für diesen Zweck eignet sich eine niedrig-glykämische oder isoglykämische Ernährung beim Lipödem. Was das ist, können Sie unten bei den Ernährungsformen genauer nachlesen.

Vier geeignete Ernährungsformen beim Lipödem

Hier stellen wir Ihnen vier entzündungshemmende Ernährungsformen her, die sich in Studien und Befragungen bei Patientinnen mit Lipödem als besonders hilfreich erwiesen haben.

Wichtig: Sprechen Sie vor einer umfassenden Ernährungsumstellung immer mit Ihrem Arzt. Begleiterkrankungen sollten abgeklärt werden und Ernährungskonzepte individuell angepasst werden. Möglicherweise können Sie auch eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.

1. Mediterrane Ernährung beim Lipödem

Eine mediterrane Ernährung wirkt entzündungshemmend und wirkt sich beim Lipödem oft positiv aus (3). Liegt Übergewicht vor, sollten Sie eine angepasste mediterrane Diät mit reduzierter Kalorienzahl wählen.

Eine mediterrane Diät ist eine Ernährungsweise, die sich an den traditionellen Essgewohnheiten der Mittelmeerländer orientiert. Sie ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen und Antioxidantien.

Das gehört zur mediterranen Ernährung beim Lipödem:

  • Viel Obst und Gemüse
  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte und Nüsse
  • Wertvolle pflanzliche Öle mit vielen ungesättigten Fettsäuren
  • Moderater Fisch- und Meeresfrüchtekonsum
  • Kaum rotes Fleisch

2. Intermittierendes Fasten beim Lipödem

Zusätzlich zur gewählten Ernährungsform kann das intermittierende Fasten (auch Intervallfasten genannt) sinnvoll sein, vor allem wenn zusätzlich auch Gewicht reduziert werden soll.

Beim intermittierenden Fasten werden Essens- und Fastenzeiten abgewechselt. Häufige Methoden sind 16/8 (täglich 16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen) oder 5:2 (5 Tage pro Woche normale Ernährung, 2 Tage stark reduzierte Kalorienzufuhr). Empfehlungen zur besten Vorgehensweise kann Ihr Arzt oder ein Ernährungsberater geben.

Mögliche positive Auswirkungen des intermittierenden Fastens (4):

  • Gewichtsverlust: Reduzierte Kalorienaufnahme und gesteigerte Fettverbrennung.
  • Verbesserte Insulinempfindlichkeit: Stabilere Blutzuckerspiegel und geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes.
  • Zellreparatur: Aktivierung von Autophagie, einem Prozess der Zellreinigung und -reparatur.
  • Herzgesundheit: Verbesserte Cholesterinwerte und Blutdruck.
  • Entzündungsreduktion: Geringere Entzündungsmarker im Körper.

3. Ketogene Ernährung beim Lipödem

Als ketogene Diät bezeichnet man eine sehr kohlenhydratarme, fettreiche Diät, die den Körper in einen Zustand der Ketose versetzt. Ketose heißt, dass der Körper Fett anstelle von Kohlenhydraten als Hauptenergiequelle nutzt.

Die ketogene Diät sorgt durch den äußerst geringen Kohlenhydratanteil und die weitestgehende Zuckerfreiheit für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Einige Studien zeigen außerdem, dass eine ketogene Diät Entzündungsmarker im Körper senken kann. Diese Eigenschaften sind alle auch förderlich bei Frauen mit Lipödem.

In einer Studie (5) war eine ketogene Diät mit gleichzeitig sehr geringer Kalorienzahl die beste untersuchte Ernährungsform, um Gewicht zu reduzieren.

4. Niedrig-glykämische oder isoglykämische Ernährung beim Lipödem

Wir haben oben bereits erwähnt, warum ein stabiler Blutzuckerspiegel beim Lipödem empfehlenswert ist. Das lässt sich durch zwei Ernährungsformen erreichen:

  • Niedrig-glykämische Ernährung: Beruht auf Lebensmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index (GI). Der GI misst, wie schnell ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.
  • Isoglykämische Ernährung: Eine Ernährungsweise, die darauf abzielt, den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten. Dies wird durch die Kombination von Lebensmitteln erreicht, die gleichmäßige Blutzucker- und Insulinreaktionen auslösen.

Für eine solche Ernährung erhalten Sie bei einem Ernährungsmediziner oder -berater Listen, welche Lebensmittel erlaubt sind und welche gemieden werden sollten.

Empfehlungen zur Ernährung bei Lipödem

Welche Ernährungsform die richtige ist, sollte in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt oder einem Ernährungsberater besprochen werden. Alle vier vorgestellten Ernährungsformen können positive Effekte haben und eignen sich generell gut für die Ernährung bei Lipödem.

Auch die aktuellen Leitlinien zum Lipödem (6) empfehlen beim Lipödem eine angepasste Ernährung. Dort wird sowohl die mediterrane Ernährung als auch die ketogene Ernährung beim Lipödem als eine geeignete Möglichkeit genannt, da beide Ernährungsformen antiinflammatorische (also entzündungshemmende) Eigenschaften haben.

Bei Übergewicht sollte die Ernährung zugleich auch als Reduktionsdiät gestaltet sein, also kalorienreduziert sein.

Grenzen der Ernährung: Keinen Einfluss auf das Lipödem selbst

Es ist Bestandteil der Definition und der diagnostischen Kriterien beim Lipödem, dass sich die Fettansammlungen durch Diäten und Sport kaum beeinflussen lassen. Eine angepasste Ernährung kann, genauso wie Bewegung, also nur helfen, die Symptome abzumildern. Am Lipödem selbst ändert sie nichts.

Wichtig ist deshalb immer, dass zugleich auch eine ärztliche Behandlung erfolgt.

Liposuktion zur Reduzierung von Schmerzen

Sind Ernährung, Bewegung und alle Mittel der konservativen Therapie, zum Beispiel die Kompressionstherapie und Physiotherapie, nicht ausreichend, um Schmerzen zu reduzieren, ist eine Fettabsaugung (Liposuktion) beim Lipödem das Mittel der Wahl.

Unsere Fachärzte in der Türkei haben sich auf die Liposuktion beim Lipödem spezialisiert und gelten als Experten auf diesem Gebiet. Kontaktieren Sie gerne einen unseren Absolute Perfect Berater für ausführliche Informationen zur Schmerzlinderung durch Liposuktion beim Lipödem.

Quellen:

1. Lundanes J, Sandnes F, Gjeilo KH, Hansson P, Salater S, Martins C, Nymo S. Effect of a low-carbohydrate diet on pain and quality of life in female patients with lipedema: a randomized controlled trial. Obesity (Silver Spring). 2024 Jun;32(6):1071-1082. doi: 10.1002/oby.24026. Epub 2024 Apr 16. PMID: 38627016. (Link zur Studie)
2. Annunziata G, et al. The Role of Physical Exercise as a Therapeutic Tool to Improve Lipedema: A Consensus Statement from the Italian Society of Motor and Sports Sciences (Società Italiana di Scienze Motorie e Sportive, SISMeS) and the Italian Society of Phlebology (Società Italiana di Flebologia, SIF). Curr Obes Rep. 2024 Jul 3. doi: 10.1007/s13679-024-00579-8. Epub ahead of print. PMID: 38958868. (Link zur Studie)
3. Di Renzo L, Cinelli G, Romano L, Zomparelli S, Lou De Santis G, Nocerino P, Bigioni G, Arsini L, Cenname G, Pujia A, Chiricolo G, De Lorenzo A. Potential Effects of a Modified Mediterranean Diet on Body Composition in Lipoedema. Nutrients. 2021 Jan 25;13(2):358. doi: 10.3390/nu13020358. PMID: 33504026; PMCID: PMC7911402. (Link zur Studie)
4. Varady KA, Cienfuegos S, Ezpeleta M, Gabel K. Clinical application of intermittent fasting for weight loss: progress and future directions. Nat Rev Endocrinol. 2022 May;18(5):309-321. doi: 10.1038/s41574-022-00638-x. Epub 2022 Feb 22. PMID: 35194176. (Link zur Studie)
5. Verde L, Camajani E, Annunziata G, Sojat A, Marina LV, Colao A, Caprio M, Muscogiuri G, Barrea L. Ketogenic Diet: A Nutritional Therapeutic Tool for Lipedema? Curr Obes Rep. 2023 Dec;12(4):529-543. doi: 10.1007/s13679-023-00536-x. Epub 2023 Nov 4. PMID: 37924422; PMCID: PMC10748777. (Link zur Studie)
6. Leitlinie Lipödem 2024 beim AWMF: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/037-012

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